Samstag, 29. Juni 2013

Schaden am Dielenboden: Estrich war noch zu feucht! (Mit Update 5/2019)

Wir haben leider ein Problem mit unserem Eichendielenboden im Wohnzimmer. Anscheinend war der Estrich beim Verlegen noch nicht trocken genug. Die Restfeuchte zog in der vorletzten Woche (da herrschten Außentemperaturen von bis zu 35 Grad und eine hohe Luftfeuchte) verstärkt in unseren Eichendielenboden und dieser stellte sich an manchen Stellen sogar etwas auf. Unter dem Sofa (zum Glück an einer relativ unauffälligen Stelle) stellte er sich sogar einige Zentimeter auf.
An dem Aufstellen des Bodens ist leider nicht nur die Feuchtigkeit schuld sondern auch die Tatsache dass wir beim Verbauen des Bodens zu wenig Dehnungsabstand an den Rändern gelassen haben.Der Boden konnte sich seitlich nicht genug ausbreiten.

Ein Parkettspezialist war vorgestern bei uns zuhause und sah sich den Boden an. Eine Feuchtemessung ergab im Holz eine Feuchte von 11%. Das ist laut seiner Aussage "pitschnass". Ideal wären 5-6%.
Seiner Meinung nach ist der Boden aber in jedem Fall noch zu retten. Wir werden jetzt akut am Rand wieder etwas Platz zur Bodenausdehnung schaffen, die Fußbodenheizung vorübergehend einschalten (momentan ist es ja "glücklicherweise" wieder kühl genug) und dann abwarten bis sich die Feuchte in einigen Wochen hoffentlich verzogen hat. Der Boden sollte dann wieder zusammengehen.
Das leichte "Schüsseln" der Dielen wird sich allerdings nicht mehr zurückbilden. Das würde uns aber nicht so sehr stören wie die größeren Wellen. Die Stellen, die sich stark gelöst haben und wo auch der Kleber nicht mehr haftet können nachträglich mit einem Spezialkleber wieder unterspritzt werden. Das sollen wir aber erst im kommenden Frühjahr machen, nach der nächsten Heizperiode. Dann sollte der Boden seine endgültige Restfeuchte und auch Position haben.

Wir ärgern uns nicht nur über uns selbst, sondern auch ein wenig über Gussek, da uns mehrfach (leider nur mündlich) versichert wurde, dass der verlegte VUNO-Schnelltrocken-Zementestrich vollständig trocken und verlegefertig sei.
Unser dringender Tipp an alle Leser: UNBEDINGT die Restfeuchte im Estrich messen, bevor Holzböden ohne Dampfsperre bauseits verbaut werden! Idealerweise eine CM-Messung durchführen lassen. 

Ein weiteres Kapitel in unserer unendlichen Geschichte:
Kommende Woche soll übrigens - angeblich - unsere noch fehlende Badewannenarmatur kommen. Wir sind mal recht gespannt ... ;-)
Immerhin gab es eine telefonische Entschuldigung von Gussek. Die Sanitär-Firma Domovita trifft bei dieser Aktion anscheinend keine Schuld, da Gussek schon werkseitig das falsche Unterputz-Element verbaut hat.

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UPDATE 16. September 2014:
Unser Parkett sieht leider immer noch genau so aus wie auf den untenstehenden Fotos vom Juni 2013. Die stark aufstehenden Bereiche bildeten sich zwar im Winter 2013/2014 wieder ganz gut zurück, so dass wir durchaus damit hätten leben können, allerdings stellte sich das Parkett im Sommer 2014 erneut an den vertrauten Stellen auf. Eine Messung der Restfeuchte des Parkettholzes ergibt immer noch 7-8 %. Eigentlich sollte die Restfeuchte maximal 5 % betragen.
Wir haben inzwischen gelernt, mit dem holperigem Parkett zu leben. Langfristig werden wir es wohl in einigen Jahren herausreißen lassen und uns einen neuen Boden ins Wohnzimmer legen. Dann aber in jedem Fall schwimmend und mit Dampfsperre. Und unter Anleitung von Fachleuten!
Wir ärgern uns hauptsächlich über uns selbst, da wir sehr naiv an die ganze Sache herangegangen sind, und fadenscheinigen Verkaufsargumenten des Parkettgeschäftes geglaubt haben, dass "man das schon ganz einfach selbst verlegen kann!" Pustekuchen!
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UPDATE 10. Mai 2019:
Da dieser Bautagebucheintrag einer der meistgelesenen in diesem Blog ist, hier nochmals ein Update nach 6 Jahren:

Die Situation hat sich inzwischen weitestgehend entspannt.

Unser Parkett stand vergangenen Sommer (Der Rekord-Hitze-und-Trocken-Sommer 2018) im Prinzip nur zwei oder drei Tage etwas auf - relativ unauffällig an der gewohnten Stelle unter dem Sofa. Das führen wir inzwischen ausschließlich auf unsere fehlenden Dehnungsfugen zurück. Sobald die Außentemperatur sehr hoch ist (33-35°) und die Luftfeuchtigkeit stark ansteigt tritt das Phänomen ab und an auf.

Die urspünglichen Riesen-Wellen mussten aber in jedem Fall etwas mit dem Estrich zu tun haben.
Eine inzwischen aufgekommene Erklärung liegt in der chemischen Zusammensetzung des VUNO Estrichs. Dieser trocknet eine Woche nach verlegen ziemlich restlos aus, und zieht aber danach angeblich wieder etwas Feuchtigkeit. Das las ich vor geraumer Zeit mal in einem Bauforum. Ob das stimmt - keine Ahnung. Inzwischen ist es aber bei aktuellen Bauvorhaben anscheinend so, dass der Montagetrupp nach dem Verlegen des VUNO-Estrichs ein Begleitblatt mit wichtigen Gebrauchsinformationen mit in die Neubauten hinterlegt. Meines Wissens hatten wir so einen Zettel damals nicht bekommen. Das ist aber auch schon sehr lange her und ich kann mich nicht leider mehr genau erinnern. Meines Wissens lag da nur ein Zettel mit Hinweisen zum richtigen Lüften.

Fazit zu diesem Thema: Der Boden kann natürlich drinbleiben und inzwischen sieht alles zu 95% normal aus. Ein leichtes Schüsseln in den Dielen ist zwar noch da - aber das stört uns nicht weiter.
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An enigen Stellen stellt sich der Dielenboden auf ...
... wie hier unter dem Sofa sogar etwas stärker.
Auch unter dem Esstisch: Eine deutlich spürbare Welle
Generell "schüsseln" die Dielen durch die Feuchte alle etwas.

Freitag, 14. Juni 2013

Der Schwung ist draußen ...

Das Tempo, mit dem zwischen Februar und Mitte April an unserem Haus gearbeitet wurde um den Übergabetermin einzuhalten, hat sich mittlerweile in ein Schneckentempo verwandelt. Bei diversen Gewerken läuft es anscheinend so wie man schon vermuten kann: Sobald bezahlt wurde, meldet sich niemand mehr und es wird alles schleifen gelassen.

Paradebeispiel: Die Sanitärfirma Domovita. Seit mittlerweile 9 Wochen warten wir auf unsere Badewannenarmatur. Seit dem waren diverse Teams vier mal vor Ort. Ein Montageteam wollte vor drei Wochen die Armatur montieren, stellte aber hier vor Ort fest, dass die Armatur nicht zum "Unterputzkörper" passte und verschwand unverrichteter Dinge wieder zurück in die Sachsen-Anhaltinsche Versenkung. Danach passierte wie immer zwei Wochen lang nichts. Erst auf unser Drängeln und das Einschalten unseres (mittlereile ja Ex-)Bauleiters kam jetzt vor drei Tagen endlich eine Reaktion. Durch vor Ort gemachte Fotos hat man jetzt (!) feststellen können, dass (damals, noch lange vor dem Fliesenlegen) anscheinend eine Unterputz-Vorrichtung von "Ideal Standard" verbaut wurde und nicht wie von uns gewünscht, und auch bemustert, von "hansgrohe". Die dazugehörigen Ideal Standard Mischbatterien passen logischerweise optisch nicht zum Rest der Armaturen im Bad. Toll. Auf der Homepage von IS sollten wir uns jetzt ein Modell heraussuchen das unseren Anspüchen gerecht wird und der Rest wird mit dem Bauleiter ausgekaspert. So taten wir.
Das war Mittwoch. Seitdem haben wir aber leider wieder nichts gehört ...

Ferner musste der eigentlich für heute geplante Termin mit dem Gussek-Kundendienst-Mitarbeiter (der noch diverse Sachen im und am Haus fertigmachen sollte) um weitere zwei Wochen verschoben werden. OK. Dann kann er wenigstens die gestern erst bestellten - da in der Bemusterung komplett vergessenen - Bienenbeißer* für die Klinkerfassade mit montieren ...

* Das sind kleine Gitterchen aus Metall, die in die Belüftungsfugen der Klinkerfassade geklemmt werden, um Kleingetier, wie Insekten und aber auch Mäusen, den Zugang zu unserer hinterlüfteten Fassade zu verwehren.

Künstliche Zähne: Die Bienenbeißer
Bei der Arbeit: Beißender Bienenbeißer


Ansonsten fühlen wir uns recht wohl in unserem Haus. Die Regen- und Wassermassen der letzten Wochen haben bei uns glücklicherweise keine Schäden hinterlassen. Unser Bauplatz ist ausreichend hoch gelegen. Die Haustechnik läuft einwandfrei und es gibt - außer den noch fehlenden Dingen - keinen Grund zur Klage. Nächste Woche rollt eine Hitzewelle über uns hinweg und da können wir dann auch Aussagen über die Dämmung machen. Bisher fühlt sich das alles gut an.